Research in Teacher Education - Angehende Lehrkräfte im Umgang mit Evidenzen stärken
Der Umgang mit Evidenzen im Unterricht spielt in der Ausbildung von Lehrkräften eine immer bedeutendere Rolle und adressiert zwei große Aufgaben der europäischen Gesellschaft:
- Immer weniger gesellschaftliche/politische Debatten und Entscheidungen werden auf Grundlage von Evidenzen geführt.
- Die Kommission der Europäischen Union fordert eine Stärkung der Lehrkräfteausbildung in der universitären, aber auch der schulischen Phase.
Das durch ERASMUS+ geförderte Forschungsprojekt „Research in Teacher Education“ (RiTE) möchte beide Perspektiven zusammenbringen und evaluieren, wie angehende Lehrkräfte Evidenzen in ihren Unterricht implementieren und diese reflektieren können. Um nicht nur die Perspektive eines einzigen europäischen Landes in den Blick zu nehmen, ist das Projekt im Zuge einer „Strategic partnership in higher education“ mit 5 internationalen Partnern angelegt. Neben der Universität Paderborn sind Universitäten in Groningen (Niederlande), Southampton, Chester (beide Großbritannien) und Poznań (Polen) beteiligt.
An allen Partneruniversitäten werden Materialien entwickelt, die sich an den sog. evidence-use mechanisms (Breckon & Dodson, 2016) orientieren. Diese Mechanismen wurden ursprünglich für den Umgang mit Evidenzen für Politiker*innen entwickelt und evaluiert. Im Projekt wird nun erprobt, inwiefern sie in Materialien für die Lehrer*innenbildung nutzbar gemacht werden können.
Zur Evaluation führt jede Partneruniversität in der ersten Phase des Projekts 15 case studies im Master of Education von MINT-Fächern durch, um die lokale Umsetzung der Implementation von Evidenzen zu evaluieren. Anschließend werden an jedem Standort fünf dieser Studierenden in ihrer ersten schulpraktischen Phase begleitet und befragt. Ziel soll es sein, durch die Implementation eine langfristige Einbindung und Reflektion von wissenschaftlichen und pädagogischen/fachdidaktischen Evidenzen in den Unterricht der Lehrkräfte zu erreichen.
Um die Ergebnisse des Projektes auch außerhalb der Partnerstandorte nutzbar zu machen, wird neben einer Publikation der Ergebnisse eine multimediale Website erstellt. Auf dieser werden sowohl die Fallbeispiele, aber auch die genutzten Materialen frei zur Verfügung gestellt. Im Sinne der strategischen Partnerschaft sollen die Erkenntnisse über die Partner*innen als auch die beteiligten Lehrkräfte verbreitet werden, sodass eine möglichst große Wirkung erreicht werden kann. Unterstützt wird das Konsortium bei der Verbreitung ebenfalls durch das „DUDOC-Netwerk“. In Sinne der Qualitätssicherung wird das Projekt zusätzlich von der Universität Utrecht durch Dr. Arthur Bakker beraten.
Ansprechpartner Paderborn

Projektpartner*innen
- Rijksuniversiteit Groningen
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Projektkoordinatorin Dr. ir. Ria Dolfing
- University of Southampton
- Adam Mickiewicz University Poznan
- University of Chester
- Assoziierte Partner
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Universiteit Utrecht - Dr. Arthur Bakker
DUDOCnetwork - Dr. Lesley de Putter, Dr. Adri Dierdorp