For­schung in der AG Hoh­loch

Zyklische Alkyl/Aryl Amino Carbene (CAACs) sind eine neue Klasse N-heterozyklischer Carbene (NHCs), welche erstmalig 2005 von der Arbeitsgruppe um Guy Bertrand synthetisiert wurden. Aufgrund der geringeren Heteroatomstabilisierung haben diese Carbene sowohl eine höhere Nukleophilie als auch eine gesteigerte Elektrophilie gegenüber klassischen NHCs. Diese gesteigerte Elektrophilie führt u.a. zu einzigartigen Redoxeigenschaften solcher Carbene. Auffallend ist jedoch dass diese CAACs bisher nur in der Hauptgruppenchemie, sowie in der Chemie der späten Ubergangsmetalle Anwendung gefunde hat, während ihr Potential in Komplexen der frühen Übergangsmetalle weitgehend unerforscht ist.

Die Entwicklung schaltbarer Katalysatoren ist ein zentrales Forschungsgebiet der modernen anorganischen Chemie. Generell werden für die schaltbare Funktion kann dabei entweder auf dem Metallzentrum selbst, oder auf dem verwendeten Liganden liegen. Wir möchten letztere Strategie verfolgen, in dem wir die frühe Übergangsmetallkomplexe (insbesondere des Molybdäns, Niobs und Titans) mit redoxaktiven bis-phenolat NHC-Komplexe entwickeln und deren katalytischen Potential in Abhängigkeit des Oxidationszustandes des Liganden untersuchen.

Während Cyclopentadienliganden die Chemie der f-Block Elemente lange Zeit dominiert haben, ist die Erforschung anderer Ligandensysteme in den letzten Jahren immer interessanter geworden und so konnten wir bereits diverse makrozyklische Syteme (Tetramethyltetraazannulene (TMTAA) und Corrole), sowie bis-NHC-boratliganden erfolgreich in dieser Chemie etablieren.
Unser zukünftiges Interesse gilt P,N-chelatisierenden Liganden. In den letzten Jahren haben diese Liganden in Kombination mit frühen Übergangsmetallen zu äußerst interessanten Molekülen geführt. Die Chemie der f-Elemente mit diesen Liganden ist jedoch weitgehendst unerforscht.

Metallkomplexe der Lanthanide werden momentan insbesondere auf deren Eignung als Einzelmolekülmagnete hin untersucht. Das Problem vieler Verbindungen ist dabei jedoch die "Betriebstemperatur" dieser Verbindungen, die oftmals noch unterhalb der Temperatur von flüssigem Stickstoff liegt. Ein Weg diese Temperatur zu erhöhen führt über den Aufbau mehrkerniger Systeme, welche durch einen "nicht-unschuldigen" Liganden miteinander verknüpft sind. Als Zuschauerliganden werden für diese Systeme häufig Cyclopentadienidliganden und deren Derivate verwendet. Wir wollen Systeme auf Basis des Tetramethyltetraazannulen (TMTAA) und dessen Derivate mit verschiedenen makrozyklischen Brückenliganden (Porphyrine, Corrole, etc) erzeugen und hingehend ihrer magnetischen Eigenschaften zu untersuchen.

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