ATR-FTIR Spektroskopie mit dem Agilent Cary 630

Für die Prozess- und Produktkontrolle von organischen Synthesen können Spektren im IR-Bereich wertvolle Informationen liefern. Durch Zuordnung funktioneller Gruppen organischer Verbindungen zu spezifischen Absorptions- bzw. Transmissionsbanden in einem Spektrum ist eine Identifikation und Quantifizierung möglich.

Die Anwendung moderner Fourier-Transformations-Infrarot-Spektroskopie (FT-IR-Spektroskopie) bietet gegenüber dispersiven Spektrometern einen erheblichen Zeitvorteil. Bei der Fourier-Transformation wird durch eine mathematische Operation aus einem Interferogramm (Interferenzmuster) ein Spektrum berechnet.

Bei dem hier vorhandenen sehr kompakten ATR-FT-IR-Spektrometer der Firma Agilent (Gerätename: Cary 630 mit einem ATR-Modul) wird eine abgeschwächte Totalreflexion ATR-Technik (Attenuated Total-Reflectance) angewendet.

Auf die Oberfläche eines Diamant-ATR-Kristalls des Spektrometers wird eine Probe des zu untersuchenden Materials aufgebracht. Beim Eintritt des Lichtsignals in die Probe findet eine Totalreflexion statt. Dieser abgeschwächte totalreflektierte Strahl wird vermessen und mit Hilfe einer Fouriertransformation in ein IR-Spektrum umgewandelt.

Die ATR-FT-IR-Spektroskopie weist gegenüber Transmissionsmessungen den Vorteil auf, dass in den meisten Fällen flüssige, pastöse und feste Proben ohne aufwendige Probenvorbereitung direkt auf die Kristalloberfläche aufgetragen und anschließend vermessen werden können.